Eingetragen von Thomas Gigold, am 06.07.2005 | Kategorie: Technik
Mac-Essentials, das Mac-Blog von Textlab, berichtet, dass Apple von einigen Mitgliedern der RSS-Entwicklergemeinde für die “eigenmächtige” Einführung eigener RSS-Erweiterungen für iTunes kritisiert wird. Apple unterstützt mit der neuen Version 4.9 von iTunes Podcasting und nutzt dabei eigene Erweiterungen für die angebotenen RSS-Feeds.
Dave Winer, Entwickler der ersten RSS-Version und Miterfinder des Podcasting, und andere RSS-Größen werfen Apple vor, die iTunes-Erweiterungen ohne Hilfe und Rat der RSS-Community entwickelt zu haben: »Apple hat eine Reihe von Fehlern gemacht, die zeigen, daß sie nicht verstehen a) wie XML funktioniert, b) wie RSS funktioniert, und c) wie die RSS-Community funktioniert.« Sogar Microsoft greife bei der zukünftigen Integration von RSS in »Longhorn« auf die RSS-Community zurück.
Weniger die Erweiterungen selbst werden kritisiert (so steht XML, auf dem RSS basiert, für Erweiterbarkeit) als die »eigenmächtige« Einführung – mit Namen von Erweiterungen wie »itunes« oder »pod« – und die Dublizierung bestehender Tags. Apple hätte, so die Kritiker, einen offenen Erweiterungsvorschlag für Medien vorlegen und gemeinsam mit der Community ausarbeiten können.
Andere Stimmen sehen in den Apple-Erweiterungen allerdings durchaus berechtigte und notwendige Zusatzfunktionen; zudem hat Kommentaren zufolge Apple seine Vorschläge mit dem RSS Advisory Board abgestimmt, Microsoft dagegen nicht. Nicht zuletzt hat Board-Mitglied Adam Curry vor kurzem noch mit Steve Jobs über die damals bevorstehende Einführung von iTunes 4.9 gesprochen.